Solidarität mit Queers in Russland und überall

Solidarität mit Queers in Russland und überall

Am 22.03.24 sind wir in Solidarität mit von Repression betroffenen Queers in Leipzig auf die Straße gegangen. Es war uns ein starkes Anliegen, LGBTQ+ in Russland zumindest symbolisch zu unterstützen, nach dem Ende letzten Jahres die Gesetze von Putin erneut verschärft wurden. Die Verschärfung bedeutet nicht nur eine massive Repression und Einschränkung queerer Menschen in Russland, sondern auch, dass unzählige Menschen vom langjährigen Haftstrafen bedroht sind, weil sie sich für LGBT* einsetzen.

Diese Entwicklung ist eng mit einem sich weltweit ausbreitenden Faschismus verknüpft. Über den Bezug zur lokalen Situation wollten wir die Dringlichkeit einer internationalen Solidarität hervorheben und die Menschen in unserer Nachbarschaft gleichzeitig für eine zu erwartende Verschärfung der Bedingungen für Queers, Geflüchtete, Migrant*innen, Obdachlose und andere marginalisierte Gruppen hier vor Ort sensibilisieren.

Wir hatten nicht öffentlich mobilisiert, da wir den Staat nicht um Erlaubnis darum bitten, unsere Anliegen auf die Straße zu tragen zu dürfen. – auch wenn wir uns darüber bewusst waren, dass wir mit dieser Form des Protests Menschen mit unsicherem Status den Zugang erschwert haben.

( Das kann gerne auch als Haltung/ Beitrag im Bezug auf die zu erwartenden Verschärfung des sächsischen Versammlungsrechtes gelesen werden.)

Leider sind unserem Aufruf nicht viele Menschen gefolgt, was unter anderem vermutlich am schlechten Wetter lag.

Mit acht Menschen, Megafon, mobilem Soundsystem, drei Transparenten und Flyern konnten wir einen Großteil der Menschen, die trotz des Regenwetters auf der Straße unterwegs waren, auf unser Anliegen aufmerksam machen. Wir haben positive wie negative Reaktionen ausgelöst. Es war uns auch explizit ein Anliegen, Menschen die sich über den momentanen „Rechtsruck“ freuen, mit einer anderen Haltung zu konfrontieren und ihnen klar zu machen, dass wir Ihnen den Raum nicht überlassen werden. Außerdem haben wir ein paar Fotos gemacht, um Menschen in Russland ein kleines Zeichen der Solidarität schicken zu können.

Wir werden weiter im öffentlichen Raum unserer Nachbarschaft präsent sein und versuchen, mit Leuten, die noch nicht komplett auf Linie der Faschist*innen sind, in Austausch zu kommen und unsere Anliegen zu vertreten. Und wir werden weiterhin versuchen, mit unseren begrenzten Mitteln über Grenzen hinweg Kontakte aufzubauen, um unsere Kämpfe nicht isoliert, sondern gemeinsam mit Gefährt*innen weltweit zu führen.

Wir laden alle ein, es uns gleich zu tun – um für unsere Überzeugung zu kämpfen, brauchen wir weder Massen noch große Organisationen!

Einige Anarchist*innen